Umweltmanagementsystem gem. ISO 14001
Die Einführung eines Umweltmanagementsystem erfolgt freiwillig, es gibt keine gesetzliche Verpflichtung. Ein zertifiziertes Umweltmanagementsystem gem. ISO 14001 erweitert ein Energiemanagementsystem um Umweltaspekte, entbindet jedoch nicht von der Verpflichtung eines regelmäßigen Energieaudits.
Ein zertifiziertes Umweltmanagementsystem erleichtert die Erreichung etwaiger Umwelt- bzw. Klimaziele durch Messung und, idealerweise Reduzierung, der Treibhausgasemissionen. Aktuell
liegt der Fokus der Politik rein auf CO2-Emissionen, auch wenn diese prinzipiell ein gutes Indiz für alle weiteren Emissionen darstellen. Ein Umweltmanagementsystem erweitert ein Energiemanagementsystem um den wichtigen Aspekt der Stoffstromanalyse. Hierbei werden über den Energieverbrauch hinaus sämtliche Prozesse innerhalb eines Unternehmens betrachtet, die begrenzte Ressourcen nutzen (z.B. Kopierpapier), weitere Emissionen außerhalb des Unternehmens bedingen (z.B. Abfall und Abwasser) oder auch das Funktionieren des Unternehmens erst ermöglichen (z.B. Dienstreisen, Fahrten von und zur Arbeit). Ein zertifiziertes Umweltmanagementsystem entbindet nicht von der Verpflichtung eines regelmäßigen Energieaudits, erleichtert jedoch die Erstellung von CO2-Bilanzen und Nachhaltigkeitsberichten. Die regelmäßige Durchführung einer Stoffstromanalyse erweitert den Horizont aller Mitarbeiter Richtung Nachhaltigkeit und erleichtert so die effizientere Nutzung von Ressourcen.
Vorteile:
Die Kenntnis über Zusammenhänge und Zusammensetzung der eigenen Treibhausgasemissionen erleichtert das Erreichen der eigenen Klimaziele und den souveränen Umgang mit staatlichen Instrumenten wie der CO2-Steuer, die sicherlich nur den Beginn weiterer gesetzlicher Rahmenbedingungen markiert. Darüber hinaus schauen Verbraucher zunehmend auf Hersteller die die Klimawende unterstützen.
Nachteile:
Auch ein zertifiziertes Umweltmanagementsystem bleibt ein „Papiertiger“, wenn Unternehmensleitung und Politik aufgrund des Aspekts der Freiwilligkeit keine Details vorgeben. Unternehmen müssen ihre eigenen Anforderungen an die Umweltleistung definieren und auch zusagen. Allerdings ist aktuell die tatsächliche Einhaltung der gesetzlichen Verpflichtungen nicht
erforderlich. Darüber hinaus wird ein regelmäßiges Energieaudit benötigt.
Fazit:
Ein zertifiziertes Umweltmanagementsystem ist ein deutlich „dickeres Brett“ als ein Energiemanagementsystem. Der Aufwand ist nur dann sinnvoll, wenn sich das Unternehmen Klimaziele geben möchte oder aufgrund geforderter Nachhaltigkeitsberichterstattung strategische Umweltziele setzt.
Aufgrund der Tatsache, das die Norm nicht detailliert, wann und ob eine Überprüfung regelmäßig erforderlich ist und keine Einhaltung der Selbstverpflichtung kontrolliert, funktioniert sie ausschließlich in Unternehmen, die Nachhaltigkeit leben möchten. Bezogen auf mögliche Energiesparpotenziale ersetzt sie nicht die Entwicklung eines eigenen Energieeffizienz-Fahrplanes.